Je länger je mehr muss einem auffallen, dass - egal ob gesellschaftlich, politisch oder wirtschaftlich - immer mehr Menschen meinen, ihre Sichtweise zu bestimmten Themen, Personen, Situationen etc. lauthals kundtun zu «müssen». Gott-sei-Dank leben wir in einem Land mit demokratischer Grundordnung, wo solches Verhalten noch absolut legitim ist!
Was mich aber tagtäglich stört - und manchmal bis zum eingebildeten Wahnsinn treibt, ist die immer tiefer grassierende Dummheit, die mentale Bequemlichkeit, die schmerzende Intoleranz und die immer aggressiver werdende Mediengeilheit einzelner Protagonisten/Protagonistinnen in allen «Disziplinen». - Zugegeben, die digitalen Medien sind dabei grosse Hilfen. Aber muss es gleich so ausarten? Muss man intellektuell benachteiligt und themenbezogen etwas hinkend gleich zu jedem Sachverhalt der einem nicht sofort einleuchtet seine Meinung laut kund tun? Meinung haben ja!
Aber doch nicht gleich ätzend polternd und öffentlich! Viellicht - oder ganz bestimmt - fehlen da gute Freunde/Freundinnen als Austauschpersonen, die im Gespräch «Augen öffnend» helfen, krumm geratenes wieder gerade zu biegen. Die mitwirken, Wissensdefizite auszugleichen und die inhaltliche Qualität einer Aussage zu verbessern. Im sachlich erweiterten Blinkwinkel fällt es doch sehr viel leichter wertfreier zu betrachten und so toleranter «Urteil» abzugeben. -
Und noch eine Erkenntnis besticht: Gelebte Toleranz schafft mindestens soviel Aufmerksamkeit, generiert mindestens soviel Achtung und Respekt wie polemisches «Herumgeschreie» und persönliche Angriffe. Und ist nachgewiesenermassen sehr viel nachhaltiger. - «Jetzt geht's MIR wieder sehr viel besser ...»
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